„Playbour-time – Experimentelle Untersuchung unserer techno-aisthetischen Existenzweise“

Am 18. Oktober präsentierte Katharina Groß im SLUB Text Lab mit dem Vortrag „Playbour-time – Experimentelle Untersuchung unserer techno-aisthetischen Existenzweise“ ihre aktuellen ethnologischen Forschungen. Im Zentrum stand die Frage nach der Emanzipation des Individuums mit Technologie, denn aus einer medienanthropologischen Perspektive betrachtet, steht ein Individuum immer in Beziehung zur Technik. Jener Verschränkung von Mensch und Technik liegt eine techno-aisthetische Existenzweise als deren Ursprung vor jeglicher Unterscheidung zugrunde.

Aus einer medienanthropologischen Perspektive steht ein Individuum immer in Beziehung zur Technik (und zu anderen Menschen). Diese Beziehung wird als techno-aisthetische Existenzweise bezeichnet. Eine absolute Emanzipation ist aus dieser Sicht nicht möglich. Die Basis der Erforschung dieser Existenzweise, von deren Prozesslogik und emanzipatorischem Potenzial, bildete einerseits das medienkünstlerische Projekt COSMOTIC, das als Experimentalanordnung fungierte.

Andereseits nutzt Katharina Groß eine qualitative Befragung des Empfindens und Bewegens von Erfahrungsexperten innerhalb jener multisensorischen, VR-gestützten Installation.

In ihrem Vortrag umriss Groß zunächst aus medienepistemologischer Sicht das historische Setting wahrnehmender Erkenntnis anhand der Figur des Beobachters und pointierte ihre methodischen Ansätze. Diese Ansätze konzentrieren sich auf die Beschreibung der Prozesslogik der techno-aisthetischen Existenzweise in Anlehnung an die Phänomenologie Maurice Merleau-Pontys, der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT), der Attachment Theorie von Antione Hennion und den technikphilosophischen Schriften Gilbert Simondons. Im Anschluss wurde das Handeln und Wahrnehmen der Teilnehmenden des Experiments mit und „in“ der VR gestützten Installation als spielerisch und zugleich magisch diskutiert.

Wir danken Katharina Groß (Link zur Webseite) für Ihren Vortrag und interessanten philosophischen Input. Außerdem danken wir dem SLUB Text Lab für die wiederholte Bereitstellung ihrer Räumlichkeiten.